Bisher habe ich meine private und berufliche Planung mit einem »eigenem« System und der Unterstützung von Evernote bewältigt. Nach dem lesen des Buches ist mein Tool dafür gleich geblieben, allerdings habe ich das System von Grund auf geändert.
Zum Buch: Getting things done von David Allen
David Allens Getting things Done ist ein Business Buch, welches auf Selbstmanagement eingeht. Erstmals kam das Buch 2002 raus. Damals hat es schon bleibenden Eindruck in der Berufswelt hinterlassen. Es wird seitdem als das go-to Buch für Selbstmanagement genannt. 2015 hat der Autor eine überarbeitete Version herausgebracht, welche mehr auf die heutigen digitalen Arbeitsumstände eingeht. Hinzu kommt, dass er Feedback von den Lesern der ersten Ausgabe adressiert.
Seine Kernaussage lautet:
Unser Kopf ist dazu da, um Ideen zu haben – nicht, um sie zu halten
David Allen
Unsere Produktivität steht im direkten Bezug zu unserer Fähigkeiten zu entspannen. Wenn unser Kopf klar ist und unsere Gedanken geordnet sind, können wir aus unserem vollen Schaffenspotenzial schöpfen.
Ich selbst wurde aufmerksam auf das Buch als es mehrmals von Leuten empfohlen wurde, die mitunter die produktivsten Menschen sind, die ich kenne. Unter anderem Tim Ferriss (Autor der 4-Stunden-Woche) und Mike Matthews.
Intrinsische Motivation
Eine Idee, die mir sehr gut gefallen hat, war die Idee der „Horizons of Focus“. Von abstrakt zu greifbar und ausführbar.
Wenn die nächsten Dinge, die ich tun „muss“ einen Bezug zu kurz-, mittel- und langfristigen persönlichen Zielen und Wünschen in meinem Leben haben, bringe ich viel größere Motivation auf diese anzugehen. Nachdem ich mir die Fragen für jeden Horizont gestellt habe, merkte ich, ob die Ziele des darunter liegen Horizonts darauf einzahlen oder nicht.
Ich habe für mich meine Horizonte definiert und schaue alle paar Monate auf die Horizonte 3,4. Das hilft mir persönlich meine jetzigen und kurzfristigen Ziele zu justieren und ein Feedback zu bekommen, ob die Handlungen, Projekte und meine persönliche Brand auf mein langfristiges Ziel einzahlen oder nicht.
Es hilft mir mich zu motivieren. Die Ziele sind definiert, greifbar und klar vor mir. Die Handlungen, die ich tun muss um darauf hin zu arbeiten sind offensichtlich. Mit diesem Setting brauche ich weniger Willenskraft, um nach 10 Stunden On-Site Kundenprojekt noch eine Stunde zuhause etwas für localhost/clients/marumedia/ fertig zu bekommen (jetzt gerade).
Leute, die produktiv sind, multitasken nicht
Gerade heutzutage glauben viele, dass Multitasking unumgänglich sei, um mehr Dinge erledigt zu bekommen. Eine Sache wird häufig außer Acht gelassen: Die Qualität der Dinge, die man erledigt.
David stellt ein erprobtes System vor, welches bei richtiger Anwendung verspricht, mehr erledigt zu bekommen und dabei weniger gestresst zu sein.
Anfangs befasst sich das Buch mit abstraktem wie Paradigmen, Festlegen von Zielen und die Änderung, die in einem vorgeht wenn man auf einmal viel erledigt bekommt. Im Laufe des Buches wird er immer konkreter und stellt Schritt für Schritt das GTD Modell vor.
- Capture it: Bestandsaufnahme
- Clarify: Klären was zu tun ist
- Organize: Implementierung in das System
- Reflect: Regelmäßige Sichtung der Projekte
- Engage: Ausführen der festgelegten Tasks
Er teilt mit, dass das System nicht einmal übernommen wird und man plötzlich von 0 auf 100 produktiv ist. Anhand des Buches erstellt man sich ein System, welches als Ankerpunkt dient. Dann beginnt die Arbeit und man kann nach und nach sein System ausbessern. Wichtig ist, dass man seinem System vertraut, ansonsten verfehlt man das Ziel: Ruhe im Kopf. Ansonsten wird der Kopf versuchen sich Dinge trotz des Systems zu merken.
Ich kann jedem das Buch empfehlen, der ständig an Vieles denken muss und das Gefühl hat überwältigt zu sein von allen Dingen, die er noch machen möchte. Jedoch muss dann auch die Bereitschaft vorhanden sein das gelesene in die Praxis umzusetzen. Zeitweise ist das Buch trocken und langatmig. Der Wert, den ich für mich daraus geschöpft habe, überwiegt eindeutig.